Sonntag, 30. Mai 2010

Home is, where your heart is...

Soll ich euch mal was verraten? Ich sitz jetzt hier seit 15 Minuten und starre ein weißes Blatt an. Draußen peitscht der Regen gegen die Fensterscheiben und Sydney ist immer noch genauso wie am Anfang meiner Reise. Ich frag mich nur, ob ICH noch so bin, wie am Anfang meiner Reise?! Nicht, dass ich dank des waaaaaaahnsinnig gesunden, günstigen Essens hier, das ein oder andere Kilo zu genommen hab. Nein, ich meine Inken.

Wenn mich jetzt jemand fragen würde, dann würde ich sagen:


Ich denke dass ich immer noch derselbe Mensch bin, allerdings um einige Erfahrungen bereichert und fürs Leben geprägt.


Hört sich weise an, ist aber leider so, wenn man bedenkt wie oft ich hier was wegstecken musste. Heimweh, Streit mit Jana, Horrortrip ‚Fraser Island‘, Pleite, 7 Wochen Bänderdehnung und keinen Job, zig tausend Abschiede, die Pleite mit der Wohnung, Toiletten putzen, mal wieder Heimweh, Konto gesperrt weil ich zu dumm war den Pin richtig einzugeben und und und…


Aber es wäre ja nicht Australien, wenn ich nicht auch viel Tolles erlebt hätte- Silvester in Sydney, viele unglaublich tolle und verschiedene Leute kennen gelernt zu haben, Freiheit ohne Ende, Kängurus kennen zu lernen, sowohl im Zoo, als auch auf dem Teller, Freilebende Delfine zu füttern, Schildkröten beim schlüpfen zu beobachten, im Great Barrier Reaf mit großen Schildkröten und Haien zu schnorcheln, mit Koalas zu arbeiten und einfach mal die vielfältige Natur in diesem Land zu genießen.


Alles in allem, war dieses halbe Jahr alles Wert was ich dafür aufgegeben und wofür ich tränen verloren habe. Ich kann jetzt guten Gewissens nach Hause gehen und sagen: Ich weiß jetzt, was es bedeutet auf eigenen Füßen zu stehen. Es ist manchmal nicht leicht, aber „es kommen auch wieder bessere Zeiten“.


Atmen!….das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Ich glaub mir wurd‘s soeben auch erst klar :D


Das letzte Wochenende in Sydney habe ich sehr genossen und nochmal gemerkt wie sehr ich an diesem Ort hänge und wie viele Erinnerungen damit verbunden sind. Komisch das genau jetzt grade „Hometown Glory“ von Adele durch die Hostel Lautsprecher schallt. X)


Wieder zu Hause zu sein, wird definitiv komisch. Ich weiß doch gar nicht mehr wie es ist einen Kleiderschrank zu benutzen oder allein in einem Zimmer zu schlafen. Oder Barfuß durchs Haus zu laufen und die Zahnbürste im Badezimmer zu haben. Staubsaugen weiß ich auch nicht mehr wie das geht, aber dafür kann ich jetzt kochen. Zumindest besser als vorher. Und wenn ich dann mal koche, warte ich wieder auf die Japaner und Chinesen die mich dabei fotografieren. Freaks! X) Achja…UND….Rechtsverkehr und Auto fahren! Äh….kann man nicht verlernen oder? Ist doch sowas wie Fahrrad fahren. Ihr seht, wird lustig wenn ich wieder da bin ;)


Also dann, it’s time to go home….


Am Dienstag, den 1.6 lande ich dann um 17:50 Uhr in Frankfurt!


Danke für Eure Aufmerksamkeit. Auf wiedersehn! :)


Eure Inken


Freitag, 28. Mai 2010

Die letzten Atemzuege in Australien

Ach herje… jetzt schreib ich schon meinen vorletzten Blog.

Nachdem ich mich von meinem Nest „Brisbane“ verabschiedet hatte, ging es für mich am letzten Mittwoch nach Melbourne. Der Abschied in Brisbane viel mir erstaunlich schwer. Obwohl mich die Stadt schon seit Wochen langweilte, wurde es doch irgendwie zu einem zu Hause, von den neuen Freunden, die man dort gewonnen hatte, ganz zu schweigen. In dem Hostel, in dem ich die letzte Zeit verlebt hatte, hatte ich auch gearbeitet. Somit kannte ich jeden und jeder kannte mich. Lag aber vielleicht auch an meinen Karaokeeinlagen jeden Mittwochabend. :) Oh Gott, werd ich diese Abende vermissen…


Am Mittwoch kam ich dann gegen 24 Uhr im Hostel an, viel todmüde und erschlagen von der Kälte hier, ins Bett und freute mich, dass ich am nächsten Tag Jana wieder sehen würde. Nachdem Jana und ich uns in Cairns getrennt hatten, ging Jana nach Melbourne als Aupair. Vor uns lag also ein langes Wochenende in der Stadt. Nachdem sie am Donnerstag ins selbe Hostel eincheckte, genossen wir erst mal die Sonne am Yarra River mit einem großen Becher Chai Latte. Nachdem wir ein bisschen durch die Stadt gebummelt waren, gingen wir zurück zum Hostel. War klar dass wir dann auch gleich nochmal ne Stunde wegratzten. Abends gings dann in die Bar „Transport“. Dort lernten wir dann noch ein paar Knalltüten von Australiern kennen. Aber die Geschichte gibt’s auf Anfrage ;).



Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück mit der Tram zum Victoria Market. Dort hielten wir uns auch gleich mal den halben Tag auf. Souvenirs kaufen, ist halt nicht so einfach manchmal. ;) Abends sind wir dann ins Casino gegangen. Aber nur zum gucken ;) Danach testeten wir noch einen Club, der aber blöde war und danach verschlug es uns wieder ins „Transport“. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach St. Kilda. Einer der wohl schönsten Stadtteile. St. Kilda liegt direkt am Wasser und hat mit seinen vielen Cafés und Einkaufsstraßen seinen ganz eigenen Flair. Typisch für St. Kilda sind wohl die Patisserien, die ihre Torten und Sahneschnittchen in den Schaufenstern ausstellen und die einen immer zum Stehenbleiben bewegen. Warum auch immer x). Abends wurde dann gefeiert. Eine Freundin von Jana kam auch in die Stadt und feierte mit uns. Am nächsten Tag mussten wir um 11 Uhr auschecken. Ich entschied mich für zwei Nächte mit zu Jana nach Mount Eliza zu kommen und die Familie kennen zu lernen bei der sie arbeitet. Nachdem wir also nochmal die Sonne auf dem Federation Square genossen, machten wir uns auf den langen Ritt zurück. Wohlgemerkt, Mount Eliza ist noch Melbourne. Brauchen, tust du aber trotzdem 1,5 Std um da zu sein. Nachdem ich dann auch von allen neugierigen Kinderfragen ausgequetscht wurde und besabbert beim Gutenachtkuss, assen wir mit den Eltern bei einem Glas Wein zu Abend und quatschten.




Am nächsten Morgen gings dann los. Volles Programm! Haufenweise Sandwiches schmieren, absolut nicht schöne Kinderbilder loben und das Spielzeug hinterhertragen. Ein Traum! X) Nebenbei noch Windeln wechseln, sauber machen, Abendbrot kochen und Waschmaschinen anstellen. Was ein Tag! Wie hat Jana das bloß so viele Wochen alleine hingekriegt?! ;)

Am nächsten Morgen ging’s dann mit zwei der vier Kindern zur Spielgruppe. Ich machte mich gleichzeitig auf den Weg zurück in die Stadt. So oft wie Jana und ich in den letzten Monaten schon Abschied voneinander genommen hatten, war dieser doch wieder etwas anders. Das nächste Mal sehen wir uns erst in Deutschland wieder. Australien ist so gut wie vorbei. Komisches Gefühl…




Ich habe Melbourne in den letzten Tagen noch ordentlich genossen. Mir andere Stadtteile angesehen und Gedanken gemacht was ich davon halten soll, jetzt wieder nach Hause zu fliegen. Fragt nicht! Weiß ich immer noch nicht!


Eins weiß ich aber, ich bin mittlerweile gut in Sydney angekommen!

- Sydney….man da war ich doch gestern erst ….

Eure Inken